Jagen ohne Töten gibt es nicht“, „Jagen ohne Wildnutzung gibt es nicht“ und „als Jäger muss man sich einer Gemeinschaft verpflichtet fühlen“.
Diese 3 Kernsätze formulierte unser Gründer Zbr. Prof. Mag. Erich Gratzenberger v/o Cervus beim Zirkelabend am 17. Oktober 2018 im Robert`s Alt Sievering am Beginn seines Vortrages zum Begriff der „Jagd“.
Dann ging er auf den „Jäger“ als Begriff ein und zitierte die von Dr. Beutelmeyer publizierte Umfrage über die verschiedenen Typen der Jäger:
Darunter gibt es den Praktiker, die die Jagd als Handwerk versteht mit ca. 10 % der Jäger. Dann gibt es den Techniker, der alle technischen Mittel für die Jagd einsetzt bis zur totalen Überwachung. Weiters gibt es die sogenannten Fleischjäger, die wegen des Essens von Wildbret jagen (20 % der Jäger). Dann gibt es die reinen Trophäenjäger mit 10 – 15 % der Jägerschaft und zuletzt die Gruppe der Jäger, die ganz selten zur Jagd gehen, aber sehr viel vom Brauchtum halten.
„Jede Kultur braucht Jemanden, der diese anführt und überwacht!“:
Diese These stellte Zbr. Cervus am Ende seines Vortrages zum jagdlichen Brauchtum als Teil der Kultur in den Raum. Brauchtum kommt vom „Gebrauchen“ mit der Fragestellung, was man bei der Jagd braucht.
Die Weidmannssprache als zweitälteste Zunftsprache (nach Jener der Steinmetze) ist einerseits Erkennungsmerkmal der Jäger und andererseits Ausdruck einer inneren Beziehung zum Wild.
Die Brüche als weiteres Element des jagdlichen Brauchtums haben einen sakralen Charakter und drücken den Respekt vor dem erbeuteten Wild und den anwesenden Menschen aus. Wenn man sozial jagt, sollte auch ein kleines Fest nach der Jagd nicht fehlen. Und dort ist dann auch die Gelegenheit zum Initiationsritus des Jägerschlages beim ersten erlegten Wild des Jägers.
Nach eineinhalb Stunden Vortrag immer wieder im Dialog mit den Anwesenden ging ein Zirkelabend zu Ende, dem unser Gründer und Spiritus Rektor des Zirkels Zbr. Cervus wieder einmal seinen Stempel aufdrückte.