Die Abschusszahlen beim Niederwild sind rückläufig. Wie dramatisch die Situation ist, macht eine Statistik von 1950 bis heute unmissverständlich sichtbar. Um 1987 verschärfte sich die Situation deutlich und die Kurve erlitt einen Knick nach unten.
Warum das so ist, erklärte Dr. Johann Blaimauer in seinem Vortrag beim HuZi-Zirkelabend am 15. November 2023 auf eindrucksvolle Art und Weise. Das Niederwild braucht wie alle anderen Lebewesen seinen Lebensraum. Ein Lebensraum mit ausreichend Nahrungsangebot und Deckung. All das reduzierte sich im Laufe der Zeit: Die Landwirtschaft bewirtschaftet größere Flächen, setzt schlagkräftigere und damit breitere und schnellere Maschinen ein, Hecken, Sträucher und Brachflächen nahmen ab, die Beutegreifen hingegen nahmen zu, insbesondere die Greifvögel, da besonders geschützt. Auch der Klimawandel hat negative Auswirkungen: Starkregen in der Brutphase treibt die Henne vom Gelege weg und die Brut ist verloren. Der niederwildfreundliche Lebensraum hat besonders rund um die urbanen Gebiete abgenommen. Zunehmende Freizeitaktivitäten in der Natur wirken sich auch auf das Niederwild aus.
Aber es wurde viel getan und es wird viel getan. Den Jagdverbänden ist es in intensiver Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft gelungen, geförderte Bracheflächen auszudehnen und damit die Biodiversität zu erhöhen. Wenn auch beharrliche Überzeugungsarbeit in der Politik und Standesvertretung erforderlich ist, so konnten doch gute Ergebnisse auf nationaler und europäischer Ebene erzielt werden. Biodiversitätsflächen sind heute über das ganze Land hinweg zu finden und eine solche bietet dem Wild Nahrung und Unterschlupf. Und das ist für die Niederwildhege essenziell.
Aber auch die Jäger müssen ihren Beitrag leisten. Und der ist durchaus arbeitsintensiv, wie die angelegten Musterreviere zeigen. Da müssen Reviereinrichtungen gebaut, Fütterungen und Tränken angelegt und Fallen aufgestellt werden. All das muss laufend – teilweise sogar täglich – geprüft und gewartet werden. Und nicht zu vergessen ist die konsequente Prädatorenjagd, typischerweise zu Nachtzeiten. Wer kennt nicht die unwirtlichen Bedingungen beim winterlichen Nachtansitz auf den Fuchs
Aber in den gut betreuten Revieren stellt sich der Erfolg ein und dort ist auch ein Aufwärtstrend erkennbar. Das macht Mut und gibt Hoffnung, künftighin wieder einen regeren Niederwildbesatz in unseren Revieren erleben zu dürfen.
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